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Safari-Urlaub

  • Autorenbild: Micha Münzel
    Micha Münzel
  • 19. Apr. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Juli 2023

Familienurlaub Teil 2

Früh um 5.30 Uhr werden ich von dem krähenden Hahn geweckt und ich weiß, was vor mir liegt: Eine dreitägige Safari zusammen mit meiner Familie.

Das Team, bestehend aus drei Leuten, holt uns um 6.30 Uhr mit dem Safari-Auto bei Big John ab. Wie gewohnt packen wir unsere Koffer wieder auf das Dach des Vans und bereiten uns auf die lange Fahrt vor. Unser Ziel: Der Murchison-Falls-Nationalpark. Dieser ist einer der schönsten Parks in Uganda. Das einzige Problem: Er befindet sich relativ weit nördlich, wodurch wir eine achtstündige Fahrt vor uns haben.


Auch heute versuchen wir wieder, unterwegs etwas Geld abzuheben, doch auch dieses Mal streikt der Geldautomat. Wir verbringen somit eine lange Pause damit, verschiedene Banken abzuklappern, bis wie schlussendlich das Geld für die Safari in den Händen halten. Unser erster geplanter Stopp der Safari führt uns zum Nashorn-Park, welcher auf dem Weg in den Norden liegt. Hier bekommen wir einen Guide, der zusammen mit uns auf Nashorn-Suche geht. Mit Erfolg! Wir finden eine Gruppe von Nashörnern und beobachten sie still. „Beeindruckend, so nah an diesen mächtigen Tieren zu stehen, ohne einen Zaun dazwischen zu haben“, denke ich mir, während wir 20 Meter von den Tieren entfernt unserem Guide gespannt zuhören.



Leider haben wir nicht viel Zeit, sodass wir den Park nach 1,5 Stunden wieder verlassen. Wir fahren weiter zum Nationalpark und sehen schon unterwegs ein paar Affen auf der Straße. Nach einer langen Fahrt finden wir unser Campgelände, auf dem wir die nächsten zwei Nächte übernachten werden. Das „Red-Chili“ befindet sich mitten im Nationalpark, inmitten der Wildnis. Jeweils zu zweit bekommen wir ein Zelt, das aber zum Glück mit ordentlichen Betten ausgestattet ist. Wir legen uns früh schlafen, um morgen noch vor dem Sonnenaufgang loszufahren. „Nur in dieser Zeit sieht man bestimmte Tiere, da sie sich in den Büschen verziehen, sobald es zu heiß wird“, erklärt uns Ismael, der Leiter der Gruppe. Dies trifft z. B. auf die Löwen zu und die wollen wir auf keinen Fall verpassen!


Noch bevor die Sonne aufgeht, machen wir uns auf den Weg durch die Steppe. Immer mal wieder sehen wir einige Büffel-Herden oder Gazellen am Wegesrand. Auf dem Dach sitzend fahren wir etwa eine halbe Stunde, halten kurz an, da ein Büffel direkt vor uns auf dem Weg nicht aufstehen möchte, und halten Ausschau nach einem Löwen. Dann auf einmal, der Fahrer bremst ab und schleicht nur noch langsam über den Feldweg. Er hat wohl etwas gesehen. Tatsächlich: Wir sehen einen Löwen, nur 2 Meter neben dem Weg vor uns. Wir nähern uns behutsam, bis wie schlussendlich zehn Meter vom Löwen entfernt stehenbleiben. Diesen scheint das nicht zu interessieren und er bleibt gemütlich im Gras liegen. Seine Löwin, die wahrscheinlich gerade auf Futtersuche ist, können wir leider nicht entdecken. Spätesten jetzt holen wir unsere Handys und Kameras heraus und fotografieren den Herrscher des Tierreichs.

Nachdem der Löwe zehn Minuten später entspannt wegläuft, fahren auch wir weiter und genießen die Aussicht vom Dach des Vans aus. Einige Stunden noch fahren wir durch die Savanne und sehen einige Giraffen, Gazellen, Büffel, Wildschweine sowie ein paar Hyänen und Elefanten. Zurück im Red-Chili essen wir Mittag, bevor wir eine weitere Tour - dieses Mal aber auf einem Boot - machen. Hier sehen wir noch ein paar weitere Tiere: Als erstes sichten wir eine Herde Nilpferde, die gerade eine Bad im Nil genießen, und später ein paar Krokodile. Es ist schon toll, all diesen Tieren ganz ohne Zaun (aber Gott sei Dank trotzdem mit genügend Abstand) zu begegnen. Und dann kommt ein weiteres Highlight: Die Murchison Falls. Durch sagenhafte 7 Meter zwängen sich hier die Wassermassen des kompletten Nils. Nicht umsonst werden diese Wasserfälle „die mächtigsten der Welt“ genannt.

Auch dieser Tag geht zu Ende und wir schlafen ein letztes Mal in der Wildnis. Bevor wir am darauffolgenden Tag zurück nach Kampala (der Hauptstadt Ugandas) fahren, halten wir noch einmal kurz an. Wir laufen ein kleines Stück und sehen dann die mächtigen Wasserfälle von oben. „Einfach nur atemberaubend“, denken wir uns alle, während wir versuchen, Fotos mit unseren von Wassertropfen beschlagenen Kameralinsen zu machen. Die Fälle sind so stark, dass es in ihrer Nähe die ganze Zeit zu regnen scheint. Als Gegenleistung, dass das Wasser uns das Fotografieren erschwert, bietet es uns aber auch einen wunderbaren Regenbogen, der die ganze Zeit direkt vor uns zu sehen ist. Das ist faszinierend!

Mit diesen Eindrücken machen wir uns also auf den Heimweg in Richtung Flughafen. Wir unterhalten uns, während unser Auto über die Landstraße fährt und finden, dass die letzen Tage sehr sehr schnell vorbeigegangen sind! Doch ein Tag bleibt uns noch. Wir übernachten in einem Hostel und verbringen den letzten gemeinsamen Tag in Kampala. Wir lassen uns von einem Reiseführer die Hauptstadt zeigen, besichtigen eine der größten Moschees Ugandas und natürlich dürfen am Ende auch nicht die bekannten Souvenirläden fehlen! „Komm, schau dir meine Sachen an!“, wird uns von allen Seiten zugerufen, während wir herumgehen, alle Läden abklappern und am Ende jeder etwas (mehr oder weniger) kleines gefunden hat.


Am Abend fahren wir gemeinsam zum Flughafen, an dem alles angefangen hat. Wir haben noch etwa eine Stunde, bevor ich mit dem Taxifahrer zurück ins Hostel fahren werde. Wir setzen uns in ein Café und genießen die letzen Minuten zusammen. So abenteuerreich die letzen Tage auch klingen mögen, immer mal wieder haben wir natürlich auch Zeit zum Reden und Austauschen gehabt. Doch jetzt, wo wir da alle zusammen sitzen und man die letzte Woche nochmal in Sekunden in seinem Kopf abspielt, kommt es einem so vor, als sei die Zeit wie im Flug vergangen. Und dann heißt es wieder: „Auf Wiedersehen“ sagen! Meine Familie zurück nach Deutschland und ich zurück in meine ugandische Welt. Immerhin für 7 Tage konnten sich diese zwei Welten treffen und ich habe jede einzelne Minuten mit meiner Familie genossen!


„Bis in vier Monaten“, rufe ich ihnen noch zu, bevor sie wieder im Inneren des Flughafens verschwinden und zurück nach Deutschland fliegen werden.


Du kennst die Vorgeschichte, also den ersten Teil unseres gemeinsamen Urlaubs noch nicht?


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