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Gemeinsamer Urlaub in Uganda

  • Autorenbild: Micha Münzel
    Micha Münzel
  • 19. Apr. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Juli 2023

Familienurlaub Teil 1

„Es ist schon ein bisschen verrückt, dass mich meine Familie jetzt besuchen kommt“, denke ich, während ich sehnsüchtig am Ausgang des Flughafens darauf warte, sie zu empfangen. Es ist bereits nach Mitternacht und sie sollten ca. vor einer Stunde gelandet sein. Uganda ist für mich eine ganz eigene Welt geworden und meine Familie gehört eigentlich nicht darein. Mit ihnen verbinde ich weiterhin Deutschland, Heimat und das Nach-Hause-Kommen. Doch jetzt werden sie hier in meiner anderen Welt auftreten. Doch so oder so - ich freue mich auf die Zeit!


Dann endlich! Ich erkenne von weitem ihre Gesichter, begrüße sie und gemeinsam laufen wir zu Big John, der wie immer am Telefonieren ist und auf uns gewartet hat. Als alle Koffer auf dem Dach des Vans befestigt wurden, machen wir uns auf den Weg in Richtung Jinja. Auf dem Hinweg hatte ich bereits ein paar Rolex gekauft, sodass ich meine Familie mit einer ugandischen Spezialität begrüßen kann. Nach einigen Stunden kommen wir tief in der Nacht bei Big John zu Hause an.


Es braucht noch ein wenig, bis wir unsere Zimmer eingerichtet haben, doch um 4 Uhr morgens fallen wir dann alle todmüde in unsere Betten. Doch lang wird diese Nacht für uns sicherlich nicht werden! Am nächsten Morgen wollen wir in die Gemeinde gehen, damit meine Familie einmal einen afrikanischen Gottesdienst miterleben kann.


So stehen wir am nächsten Morgen also dort: In der ersten Reihe des Gottesdienstsaals vor den ultralaut-dröhnenden Lautsprechern und meine Familie ist wahrscheinlich immer noch damit

beschäftigt, zu realisieren, dass sie jetzt tatsächlich in Uganda sind und hier ein paar Tagen bleiben werden! Viel mehr Programm ist für diesen Tag auch nicht mehr geplant. Nach dem Mittagessen fahren wir in das Projekt, ich zeige meiner Familie unsere Wohnung, führe sie über das Gelände und die Kinder sind außer sich! Sie freuen sich riesig, zusammen mit uns umherzugehen, mit meinen Geschwistern zu toben und meine Familie kennenzulernen.

Außerdem verteilen wir ein paar Geschenke an die Kinder im Waisenheim. An dieser Stelle: Vielen Dank an alle, die meiner Familie etwas mitgegeben haben! Die Kinder haben sich über die zwei Koffer voll mit Spielzeugen, Schulsachen, Gummistiefeln, Schuhen und viel Kleidung sehr gefreut!

Nachdem wir einige Stunde in dem Projekt verbracht haben, fahren wir zum Abendessen nach Jinja. Wir bekommen für die komplette Zeit ein Auto von Big John geliehen und dürfen damit herumfahren. Natürlich sind die Straßen hier, voll mit großen Schlaglöchern und Macken, neu für meine Familie. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, doch schlussendlich werden besonders die Autofahrten noch sehr amüsant für uns sein!


In Jinja angekommen, stellt sich heraus, dass es deutlich schwieriger ist, als gedacht, ein paar größere Summen Geld abzuheben! Entweder der Bankautomat erkennt unsere Karten nicht, es ist nicht genug Geld im Automaten vorhanden oder er spuckt uns einen anderen Error-Code aus. Nach einer Dreiviertelstunden haben wir bereits 5 verschiedene ATMs abgeklappert und immerhin genug Geld für den nächsten Tag in der Hand! Denn für morgen steht unsere erste Aktion an, die ich schonmal selbst gemacht hatte: Water Rafting!


Nach einem ausgewogenen Frühstück fahren wir mit dem Team vom Rafting in einem typischen Taxi zum Nil. Wir bekommen eine kurze Einweisung und schon finden wir uns in einem Schlauchboot auf dem Nil wieder. Hier (oder auch im Wasser) werden wir die nächsten Stunden verbringen. Wir durchfahren erst einige kleinere, dann auch die größere Wellen, kentern einige Male und schwimmen immer mal wieder im Nil. Nach insgesamt 6 Stunden auf dem längsten Fluss der Erde kommen wir erschöpft an das Ufer geschwommen und bekommen einen kühlen Softdrink oder ein „Nile Special“ (das beliebteste Bier in Uganda). Immer noch voll mit Adrenalin unterhalten wir uns fröhlich, bevor wir mit dem Taxi zurückgefahren werden. Was wir dabei allerdings noch nicht ahnen: In den nächsten Tagen werden wir uns wünschen, doch noch etwas mehr Sonnencreme benutzt zu haben, so viel kann ich schonmal versprechen!


Am darauffolgenden Tag steht ein weiteres großes Highlight an: Das Bungee Jumping! Darauf freuen sich besonders meine beiden Brüder am meisten. Doch da Vorfreude bekanntlich ja die beste Freude ist, unternehmen wir vorher noch etwas anderes: Für eine Stunde bekommt jeder sein eigenes Pferd, wir reiten durch die Dörfer und etwas am Nil entlang. Damaris, als erfahrenere Reiterin, bekommt sogar die Möglichkeit, zu galoppieren. Und natürlich findet auch diese Aktion wieder in der prallen Sonne statt (ich erinnere nur nochmal an das Rafting)! Nach einer kurzen Zeit in Jinja machen wir uns auf den Weg zum Bungee Jumping. Dieser führt uns eine halbe Stunde lang über eine leider verhältnismäßig schlecht ausgebaute Straße und wir hoffen, dass die Stoßdämpfer des Autos auch die Rückfahrt wieder überleben werden!


Und dann geht plötzlich alles ganz schnell. Yannick, Timon und ich bezahlen für den ersten Sprung und werden hoch zur Plattform geschickt, wo wir unsere Gurte anbekommen und eingewiesen werden. Da sitzen wir also nun: Wir drei Münzel-Brüder zusammen in Uganda auf einer Plattform, kurz davor, nacheinander Bungee zu springen. Schon irgendwie witzig, das hätten wir uns vor einem halben Jahr noch nicht gedacht! Nacheinander wagen wir den Schritt. Ich muss sagen, auch wenn ich schon zuvor dreimal gesprungen bin, ist es mir dieses Mal nicht leichter gefallen, den Sprung 40 Meter in die Tiefe zu wagen!


Yannick und ich wollen nach dem ersten Sprung auch noch zwei weitere Male springen und berühren (natürlich geplant) dabei das Nilwasser. „Was ein Abenteuer“, unterhalten wir uns anschließend, als wir zusammen, jeder in einem Bungee-Jumping-T-Shirt, mit Damaris und unseren Eltern auf unser Abendessen warten. Jetzt kann jeder von uns behaupten, einmal diesen Sprung gewagt zu haben und wir sind sehr stolz auf uns!



Als wir am Abend in unseren Betten liegen, merken wir es alle: Wir hätten mehr Sonnencreme nehmen sollen - viel mehr! Spätestens jetzt realisieren wir, dass wir in Afrika sind, und durch den Sonnenbrand werden wir uns wohl noch für einige Zeit an diesen Urlaub erinnern können! Erschöpft schlafen wir ein, nachdem wir unsere Koffer zusammengepackt haben. Keine Angst - meine Familie fliegt nicht schon wieder nach Hause. Am nächsten Tag werden wir uns zu einer dreitägigen Safari aufmachen, den zweiten Teil des Urlaubs.




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