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Mit einer neuen Familie ins Jahr 2022

  • Autorenbild: Micha Münzel
    Micha Münzel
  • 2. Feb. 2022
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Juli 2023


4. Newsletter vom 15.01.2022

Hallo ihr Lieben. Es gibt mal wieder einmal einiges zu erzählen. Ich durfte zusammen mit den Kindern aus dem Waisenheim Weihnachten feiern, bekam die Möglichkeit, mit meinem Kameraequipment einige Musikvideos zu produzieren und wir sind einmal umgezogen. Viel Spaß beim lesen!

 

„Endlich ein Teil der Familie.“ Das bin ich wahrhaftig. Du fragst dich, was genau ich damit meine? Natürlich konnte ich mich in den letzten fünf Monaten schon gut hier einleben und habe die Kinder ins Herz geschlossen, doch das meine ich nicht. Als wir im August in Uganda ankamen, zogen wir als erstes zu Big John nach Hause und er erzählt uns, wir würden hier nur für ein paar Wochen bleiben, da unsere Wohnung im Waisenheim noch nicht ganz fertig sei. Und dort sind wir nun endlich! Nach ein „paar afrikanischen Wochen“ wurde die Wohnung für uns nun endlich fertiggestellt und wir wurden Mitte Dezember samt all unserem Gepäck auf dem Truck zum Projekt chauffiert.


Ich sage euch, das ist ein ganz anderes Leben hier! Als wir bei Big John 20 Minuten Laufweg vom Projekt entfernt wohnten, sind wir vormittags gekommen, die Kinder haben sich gefreut und uns begrüßt und am späten Nachmittag sind wir wieder gegangen. Zurück zu Big John, wo wir seine Gäste waren und in fast allem bedient wurden. Das ist jetzt anders. Wir leben hier mitten im Geschehen als ein Teil der „Kidron-Familie“ und das ist ein schönes Gefühl! Unsere Wohnung befindet sich im Innenhof des Waisenheims neben den Schlafzimmern der Kinder. Ist unsere Wohnungstür offen, sind wir also mitten im Geschehen drinnen (und mehr oder weniger auch, wenn die Tür zu ist :-).

Bisher genießen wir die Zeit hier und es macht Spaß, so nah an den Kindern dran zu sein und zu sehen, wie sie den ganzen Tag hier leben. Sollte es uns nach der Arbeit mal zu viel werden, können wir uns in unsere Zimmer verkriechen (auch wenn der Sound damit nicht gleich abgeschaltet ist). Samstags an unserem freien Tag gehen wir meistens raus in die Stadt oder zu einem anderen Ort, um ein wenig Abstand zu der Arbeit zu bekommen.

Weihnachten & Silvester

Kaum lebten wir ein paar Tage hier, bekamen wir die Möglichkeit, mit den Kindern zusammen ein Fest zu feiern: Weihnachten! Big John erzählte uns schon einiges, wie hier die Geburt Jesu gefeiert wird und wir waren gespannt. Eines stand für mich allerdings schon von Anfang an fest: Es wird wohl so gut wie alles anders sein als das, was ich von Weihnachten kenne. Keine Kälte, kein Schnee, keine Marzipanstollen oder andere Weihnachtssüßigkeiten und natürlich nicht meine Familie.

Eines war allerdings ganz besonders neu für mich: Vor Weihnachten eine Kuh zu schlachten. Dies ist eine Tradition und wird jedes Jahr einen Tag vor Weihnachten gemacht, sollte genug Geld dafür da sein. An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei dem Royal Ranger-Stamm aus Kassel bedanken. Sie haben gemeinsam Geld gesammelt und es für Weihnachten gespendet, damit hier eine Kuh gekauft werden konnte. Auch weitere Spenden von euch und einiges von Bettys Freunden kamen zusätzlich dazu. Dadurch konnten wir den Kindern etwas schenken und jedes einzelne Kind bekam ein neues Paar Schuhe. Vielen Dank an alle, die zu Weihnachten etwas dazugegeben haben und an die, die schon zuvor Geld für unser Projekt gespendet haben!


Hier kommst du zu meinem Blogbeitrag und Bildern über mein Weihnachten 2021.


Ein paar Tage vor Weihnachten trafen sich einige ehemalige Waisenkinder. Circa 40 Personen kamen hier zusammen, sogar aus den USA kam ein ehemaliges Waisenkind mit ihrem jetzigen Verlobten angereist. Gemeinsam verbrachten sie ein paar Tage hier im Waisenheim. Als ich diese vielen „erwachsenen Kinder“ gesehen habe, wurde mir ganz neu bewusst, wie wertvoll und besonders diese große „Kidron-Familie“ ist. Big John ist für sie alle der Papa und sie treffen sich regelmäßig, um den Kontakt zueinander, aber besonders auch zu Big John und den neuen Kinder im Waisenheim, aufrechtzuerhalten. Wir freuen uns, auch ein Teil von dieser Familie sie zu dürfen! Als Geschenk für die Kinder brachte das Ehepaar aus den USA zwei volle Koffer voll mit Kleidung und Spielzeug mit und ermöglichte einen kleinen Ausflug für die Kinder, sodass wir gemeinsam einen Abend am Nil mit gutem Essen genießen konnten.

Auch Silvester haben wir hier im Waisenheim gefeiert, doch in wie weit man das „feiern“ nennen kann, darüber lässt sich streiten. Anfangs war es für uns unklar, was für Programm es normalerweise an Silvester für die Kinder gibt, doch uns wurde gesagt, dass sie kurz vor 0 Uhr zumindest aufgeweckt werden. „Gut“, dachten wir uns, „dann lassen wir uns mal überraschen!“ Wir blieben bis Mitternacht wach und waren ein wenig enttäuscht, dass wohl doch alle in ihren Zimmern geblieben sind und fröhlich vor sich hinschliefen. Nur zwei Betreuer waren wach und machten für einige Stunden lang Lobpreis. Wir liefen über das Projektgelände, um nach jemandem zu suchen, der uns gleichgesinnt und wachgeblieben war - leider ohne Erfolg. So standen wir also dort, hörten ein paar Jubelgesänge aus den Nachbargrundstücken und genossen ansonsten die Ruhe. So ruhig bin ich noch nie ins neue Jahr gestartet, doch das war auch mal eine schöne, wenn auch unerwartete Erfahrung!

Ja und dann kommt natürlich noch meine neue Frisur! Ich habe mir eine Glatze schneiden lassen, da ich mir dachte: „Ich wollte das schon immer mal ausprobieren und wenn nicht hier in Uganda, wo eh jeder mit Glatze herumläuft, wann dann?“ Generell werden Männer mit einer Glatze hier als respektvoller angesehen, doch das gilt wohl eher nur für die Afrikaner. „Zu einem Weißen gehören Haare“, meinten einige, doch trotzdem habe ich das einfach mal ausprobiert :).Und tatsächlich schloss sich mir Betty ein paar Tage später an, sodass wir beiden Muzungus jetzt ohne viel Haar auf dem Kopf herumlaufen.


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Anliegen:

Es ist verrückt, wie schnell die Zeit hier vergeht. Schon knapp die Hälfte meines Einsatzes ist vorüber und so langsam sollte ich mir Gedanken darüber machen, was nach meinem Auslandsjahr in Uganda passiert. Ich habe einige Optionen, doch bin mir noch nicht ganz sicher, was ich danach machen möchte. Ohne ins Detail zu gehen - ihr dürft gerne mit für mich beten, dass ich Weisheit bei allen Entscheidungen habe, dass Gott meine Gedanken beeinflusst und mir klar wird, was nach dem Jahr für mich dran ist. Dankeschön!

Dieses Mal gab es so viel zu erzählen, dass ich ein paar Dinge auf den nächsten Rundbrief verschieben werde. Mittlerweile durfte unsere Schule wieder aufmachen und das ganze Projekt ist seit einer Woche dadurch jetzt noch viel belebter. Wie für mich ein Tag in der Schule aussieht und was dort unsere Aufgaben sind, werde ich euch in meinem nächsten Bericht besser berichten können.

Ich hoffe, dass jeder von euch gut in das Jahr 2022 starten konnte und wünschen euch alles Gute. Dankeschön an jeden von euch, dass ihr mich begleitet und ein Teil von meinem Auslandsjahr seid!

Euer Micha

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