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Ein ugandischer Gottesdienst mit einem Überraschungseffekt für uns!

  • Autorenbild: Micha Münzel
    Micha Münzel
  • 25. Okt. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Juli 2023

Nach einem monatelangen Lockdown wurden die Regelungen ein wenig gelockert und zumindest Gottesdienst sind hier schon seid ein paar Wochen wieder erlaubt. „Laute Musik, viel tanzen und ein wirres Durcheinander“. Das sind die Dinge, die man sich vorstellt, wenn man an eine afrikanische Gemeinde denkt und auch ich habe diese Erwartung gehabt. Umso gespannter sind wir, als wir mit Big John am früheren Sonntagmorgen um 8 Uhr mit dem Auto losfahren und 10 Minuten später bei der Gemeinde ankommen.

Die Musik ist bereits am laufen und man hört sie bis zur Straße hinaus. Wir laufen mit Pastor John ganz nach vorne und ich sehe rechts und links vor der Bühne riesige Lautsprecherboxen. Ich frage mich, ob die Boxen nicht gleich durchbrennen, so laut wie die Musik eingestellt ist. Zu meiner Verwunderung gibt mir allerdings kein einziger Gottesdienstbesucher den Eindruck, es sei zu laut. Im Gegenteil - egal, ob alt oder jung - jeder tanzt zu der Musik und der Saal, in dem genug Platz für 200 Personen ist, wird nach und nach voller.

Was mir relativ schnell auffällt ist die Bandbesetzung, die deutlich anders aufgebaut ist, als ich es aus Deutschland kenne. Ein Keyboarder, der sowohl die Melodie als auch den Rhythmus von einem Computer aus spielt und drei Sänger auf der Bühne. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass es ein Schlagzeug gibt, auf dem auch ich einmal hätte spielen können. Leider wurde mir dieser Wunsch nicht erfüllt, doch die Chance, einmal auf die Bühne zu kommen, werde ich wohl dennoch bekommen, wie ich 10 Minuten später feststellen werde.



Pastor John weiß, dass Betty Ukulele und ich Schlagzeug spiele. Das scheint er allerdings etwas falsch interpretiert zu haben, denn als er predigt und wir uns kurz vorstellen, erzählt er der ganzen Gemeinde, dass Betty und ich musikalisch sind, wir gerne Lobpreis machen und somit auch einmal hier im Gottesdienst auf der Bühne stehen und den Lobpreis übernehmen werden. Betty und ich gucken uns verdutzt an. Das war so eigentlich nicht abgesprochen. „Interessant!“, denke ich mir. „Dann werden wir also auch einmal dort stehen, die „Band“ ersetzen und ein wenig deutsch/englischen Styl mitbringen.“ Wie genau das aussehen soll, wissen wir zwar noch nicht, doch die Freikarte für 1x Bühne haben wir zumindest schonmal in der Tasche.

Nachdem der erste Worship-Part vorüber ist und sich alle neuen Besucher im Gottesdienst fertig vorgestellt haben, kommen weitere kleinere Gruppen, die ein paar Songs vorspielen und die Gemeinde weiter in Anbetung führt. Das vermute ich zumindest - verstehen tuen wir ja leider nichts. Während der Predigt versucht zwar ein Mann Pastor John in Englisch zu übersetzten, doch der fällt ihm sofort wieder ins Wort und für uns ist es dadurch etwas schwierig, den tatsächlichen Inhalt der Predigt zu verstehen. Zwischendurch kommen immer wieder ein paar Leute nach vorne gelaufen und legen einen Geldschein auf das Pult des Pastors. Big John erklärt uns hinterher, dass die Leute dies tun, wenn sie von etwas aus der Predigt sehr angesprochen wurden oder eine wichtige Frage beantwortet bekommen haben. Dadurch wollen sie sich bei dem Pastor/bei Gott bedanken.


Nach knapp vier Stunden findet der Gottesdienst ein Ende und nassgeschwitzt laufen wir mit den Kindern aus dem Kinderheim zusammen raus, wo der Truck mit der großen Ladefläche schon auf uns wartet. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft die regelmäßigen Predigten und Lobpreiszeiten in Deutsch vermissen. Doch es ist ein tolles Gefühl, Teil einer Gemeinde zu sein, die ihren Glauben ganz anders zum Ausdruck bringt, als ich es gewöhnt bin. Und damit bietet sich die Chance, Gott in einer neuen Facette kennenzulernen.

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