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Bungee Jumping zu meinem Geburtstag

  • Autorenbild: Micha Münzel
    Micha Münzel
  • 13. Dez. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Juli 2023

Als ich morgens aufwache und aus meinem Zimmer herauskomme, werde mit einem reich gedeckten Tisch und einem Geburtstagsständchen von meinen drei deutschen Freunden begrüßt. Wir genießen die selbstgebackenen Pancakes und spielen noch ein wenig Karten. Als uns Big John gegen 11 Uhr ruft und sagt, dass wir gleich losfahren können, steigt die Aufregung in mir, denn ich weiß, wohin wir fahren werden: Zum Bungee Jumping! Wir steigen in Big Johns Auto und fahren ca. 45 Minuten zu dem Platz in Jinja. Als wir ankommen, strahlt uns schon die Plattform entgegen, die 40 Meter über dem Nil liegt. Zum Glück bin ich nicht alleine. Wir sind zu viert und Betty, meine Mitfreiwillige, möchte auch einen Sprung wagen. Ein Mann öffnet uns die Schranke zum Hof und Big John lässt uns aussteigen. "Call me when you are finished and please don’t die!“, ruft er uns noch zu.

Wir laufen gemeinsam zur Anmeldung, bezahlen 300.000 UGS (umgerechnet 75€) und stellen uns auf die Waage. Unser Gewicht wird uns auf unseren Arm geschrieben und wir warten ein paar Minuten. Doch dann geht alles plötzlich ganz schnell: Wir werden zur Treppe des Turmes begleitet und begrüßen die drei Männer, die dort auf uns warten, auf Luganda. Gemeinsam mit ihnen laufen wir die vielen Treppen hoch. Oben angekommen setze ich mich auf eine Metallkiste und bekomme einige Gurte angezogen. Besonders fest werden die Spanngurte an meinen Beinen über meinen Knöcheln befestigt, denn daran werde ich später hängen, erklärt mir der Mann. Meine Aufregung steigt rasant an und ich laufe bis vorne hin zur Plattform. Luke, so stellt der Mitarbeiter sich dort vor, kontrolliert all meine Gurte noch einmal und befestigt das schwere Bungeeseil an dem Karabiner an meinen Füßen sowie am Hüftgurt. Währenddessen unterhalten wir uns und ich erzähle ihm, was ich hier in Uganda mache und dass dies heute mein erster Bungee Sprung ist. „Du wirst es lieben!“, sagt er zu mir und versichert mich noch einmal, dass alles sicher ist! Anschließend fragt er mich, ob ich das Wasser beim Sprung berühren möchte oder nicht. Ich entscheide mich dagegen. Luke öffnet das kleine Tor zum Vorsprung und ich stelle mich direkt an die Kante und starre in den Abgrund.

Da stehe ich also nun. So oft habe ich schon über Bungee Jumping nachgedacht, mir vorgestellt, wie es wohl ist, sich in den Abgrund zu stürzen. Ich schaue runter zum Nil und sehe das fließende Wasser unter mir. Doch zwischen mir und dem Wasser liegen 40 Meter und sonst nichts! Ich versuche, noch kurz den Ausblick zu genießen, doch dafür bleibt mir keine Zeit. „Ich springe doch nicht wirklich gleich darunter und stürze mich in den Abgrund? Will ich das wirklich tun? Was ist, wenn das Seil nicht hält, kann ich wirklich…“ Tausende von Gedanken schießen mir durch den Kopf, doch dann beginnt der Countdown. „Fünf, Vier, Drei, Zwei, Eins, Bungeeeee!“ Ich springe nach vorne und falle ins Leere. Das Adrenalin schießt durch jede einzelne Ader in meine Körper und alles, worüber ich eben nach gedacht habe, ist weg. Ich fühle nichts, nur den freien Fall! Für einen kurzen Moment verliere ich das Gefühl für die Zeit. Dann plötzlich greift das Seil, ich werde abgefedert und wieder nach oben geschleudert. Und nochmal falle ich ca. 70% der Höhe nach unten, bis ich mich schlussendlich nach ca. einer Minute ausgependelt habe. Ich werde langsam nach unten gelassen, wo ein Schlauchboot auf mich wartet. Die Männer im Boot sammeln mich ein und bringen mich an das Ufer. Dort warte ich, um Betty bei ihrem Sprung zu beobachten. Erst jetzt realisiere ich, dass ich eben tatsächlich Bungee gesprungen bin - krass!

„Es war ein atemberaubendes Gefühl“, denke ich mir. Ich erinnere mich, dass es 50% Rabatt auf den zweiten Sprung gibt, und der dritte ist kostenlos. Aus diesem Grund entscheide ich mich dazu, noch zwei weitere Male zu springen. „Dieses Mal möchte ich in das Wasser eintauchen“, erzähle ich Luke, doch leider verfehle ich den Nil bei diesem Sprung um einen Meter. Ich bin wohl zu weit nach vorne gesprungen. Beim dritten Sprung stellt Luke das Seil noch etwas länger ein und tatsächlich tauche ich dieses mal mit meinem halben Körper in das Wasser ein. Der Aufprall tut erstaunlicherweise nicht weh, da das Bungeeseil mich schon vorher abbremst. Nasströpfelnd laufe ich den Weg am Ufer entlang zu meinen Freunden, die mich applaudierend begrüßen und alles mit der Kamera aufgenommen haben. Ich bemerke, dass ich nach diesen drei Sprüngen sehr erschöpft bin. Gemeinsam lassen wir den Tag dort mit einer tollen Aussicht über den Nil, gutem Essen und einem Kartenspiel bis hin zum Abend ausklingen.

Das war ein Abenteuer! Nach einer Geburtstagstorte am Abend und einem Online-Treffen mit meiner Family falle ich erschöpft in mein Bett. Das Bungee Jumping kann ich nun also von meiner Bucket List abhaken. Das war ein toller Tag!

1 Comment


Guest
Dec 19, 2021

Das ist ja krass! Respekt, das hätte ich mich nicht getraut :)

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