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Ein Tag in der Krankenstation

  • Autorenbild: Micha Münzel
    Micha Münzel
  • 11. Sept. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Juli 2023


Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Arbeit und laufen durch das Dorf Naminya. Topista begrüßt uns und erzählt, was heute ansteht. Heute ist Montag und somit der „Busy Day“ in der Krankenstation. Es ist 9 Uhr und in den nächsten Minuten werden einige Mütter mit ihren Kindern kommen, um ihre Kinder zu wiegen und sie von uns impfen zu lassen. Die erste Mutter kommt mit einem Motorradtaxi zum Tor des Projektes gefahren, wie es hier üblich ist. Sie gibt uns ihre Karte und ich nehme ihr das Baby ab, um es in die Waage zu hängen. „5kg“, sage ich zu Betty, die das Gewicht anschließend in die Karte einträgt.


Die Mutter setzt sich mit ihrem Kind auf eine der Schulbänke, welche vor der Krankenstation als „Wartezimmer“ gestellt wurden. Die nächste Mutter kommt zu uns und erzählt, dass sie noch keine Karte hat, da ihr Kind vor kurzem erst geboren wurde. Wir holen eine Neue und fragen die Mutter nach einigen Informationen über das Baby. Gut, dass wir letzte Woche eine kleine Vokalliste von Topista bekommen haben, denn die Mutter spricht Luganda und nur ein wenig Englisch. Gemeinsam versuchen wir die korrekten Buchstaben zu erraten, wie der Name des Kindes in Luganda wohl geschrieben wird.


Als ein Großteil der Eltern bereits auf den Bänken wartet, bringt Topista eine große Kiste nach vorne. „Heute werdet ihr erstmal nur zuschauen, doch nächste Woche könnt ihr uns helfen, die Kinder zu impfen“, erzählt sie uns. „Das ist aufregend“, denke ich und schaue Topista genau bei ihrer Arbeit zu. Nachdem wir schon ca. eine halbe Stunde neben Topista stehen und die meisten Kinder fertig sind, merke ich, wir mir langsam ein wenig schwindelig wird. Ich versuche mir nichts anhaben zu lassen, doch bevor mich mein Kreislauf ganz im Stich lässt, laufe ich schnell in die Krankenstation und setze mich auf den nächstgelegenen Stuhl. Ich mache mir Gedanken und bin mir unsicher, ob ich einfach zu lange in der Sonne stand oder das Impfen und das viele Spritzen sehen, einfach zu viel für mich war. „Das muss ich beobachten“, denke ich, und trinke ein Schluck Wasser.

Nachdem alle Mütter mit ihren Kindern wieder gegangen sind, ist es bereits Mittag geworden, wir setzten uns gemeinsam ein einen Tisch und essen „Matoke“ mit Bohnen. „Das meiste für heute ist geschafft“, berichtet uns Topista. Die restliche Zeit werden wir damit verbringen, aus einer Art Stoffrolle einige Kompressen zu falten und kleine Papiertüten für Medikamente zu „basteln“. Während wir im Schatten auf einer Schulbank sitzen, unterhalten Betty und ich uns über vergangene Woche…

Letzten Freitag hat Kato, einer der Arzthelfer, uns gezeigt, wie wir Patienten eine Infusion legen und Spritzen verabreichen. Das war eine krasse Erfahrung! Er hatte uns sehr viel zugetraut und uns erlaubt, unter seiner Beobachtung selbst Infusionen zu legen oder Patienten Spritzen zu geben. Ich erinnere mich, dass ich auch an diesem Tag nicht lange stehen konnte, bis mir etwas “schwummerig“ wurde. Ich bin gespannt, wie die Arbeit in der Klink in den nächsten Wochen wird. „Wir werden sehen, wie ich mit der Arbeit in der Krankenstation klarkomme oder ob ich das Infusion-Legen lieber dir überlasse“, erzähle ich Betty.

Als es 16 Uhr ist, verabschieden wir uns von Topista und den anderen zwei Mitarbeitern und begeben uns auf den Heimweg. Als wir auf dem Heimweg sind, holen wir unsere Vokabelliste raus und lernen noch ein paar Luganda-Vokabeln.



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