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Die Hälfte ist vorbei!

  • Autorenbild: Micha Münzel
    Micha Münzel
  • 3. März 2022
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Juli 2023


5. Newsletter vom 05.03.2022

Man glaubt es kaum, doch mehr als die Hälfte meiner Zeit hier in Uganda ist schon vorüber und vor mir liegen „nur“ noch etwa 5 Monate. Ist das lange? Ich weiß es nicht. Auf der einen Seite fühlt es sich an, als sei das noch eine halbe Ewigkeit, auf der anderen Seite werden die wahrscheinlich in gefühlt 4 Wochen schon wieder vorbei sein - das ganze zeitlich einzuschätzen fällt mir schwer!

In letzter Zeit ist einiges passiert und es gibt viel zu erzählen! Nimm dir also gerne 10 Minuten Zeit, um zu lesen, was ich hier in Uganda erlebe.

 

Endlich - die Schule ist wieder offen!

Wie schon im letzen Rundbrief erwähnt, haben die Schulen in Uganda nach einem zwei Jahre langem Lockdown wieder aufmachen dürfen. In dieser Zeit gab es kein Onlineunterricht, keine Wochenpläne, kein Homeschooling - einfach gar nichts! Aus diesem Grund haben einige Schüler angefangen, zu arbeiten. Einmal angefangen, selbst Geld zu verdienen, wollen viele auch jetzt weiterarbeiten und kommen nicht mehr zurück in die Schulen. Auch einige Lehrer haben sich einen anderen Job gesucht und nicht alle sind bisher zu den Schulen zurückgekehrt. Es entstehen somit einige Herausforderungen für die gebliebenen Lehrer und der Unterrichtsstoff der letzten zwei Jahre muss nachgeholt werden. Mittwochs und Freitags arbeiten wir in der Schule, unterstützen die Lehrer in den alltäglichen Aufgaben und lernen die Art, hier in Uganda zu unterrichten, kennen. In meinem Blogbeitrag „Ein Tag in der Schule kannst du dir anschauen, wie so ein Tag für mich aussieht und was für Erfahrungen ich dort schon machen durfte.



Urlaub & Zwischenseminar

Die letzen drei Wochen waren von einigen spannenden Abenteuern, tollen Urlaubstagen und unserem Zwischenseminar geprägt - und das verdienterweise :) Dies war unser erster langer Urlaub nach 6 Monaten und wir beide haben uns über diese kleine Auszeit echt gefreut! Unter anderem erkundeten wir den Mount Elgon, einen der höchsten Berge Ugandas, kletterten für ein paar Stunden an einer Felswand hoch und unternahmen einen Tag lang „Water Rafting“ - ein Abenteuer auf dem Nil. Außerdem kam mich ein guter Freund aus Kassel für ein paar Tage besuchen, der zuvor auch ein paar Wochen in Uganda lebte. Zu meiner Urlaubszeit gibt es so viel spannendes zu erzählen, dass ich dazu bereits zwei Blogbeiträge veröffentlicht habe. Hier geht's zu meinen Erlebnissen!

Zum Vorbereitungsseminar sollten wir außerdem ein Video über unser Projekt erstellen, um zu zeigen, wie unsere Arbeit aussieht. In diesem Video sieht man das ganze Projektgelände sowie unsere Aufgaben in jedem einzelnen Bereich und es vermittelt einen sehr guten Einblick in unsere Arbeit hier. Viel Spaß beim Anschauen! (Falls das Video nicht funktioniert, klicke hier)



Was sonst noch los ist!

Vielleicht ist es dem ein oder anderem im letzten Rundbrief aufgefallen: Ich erwähnte im Einstieg, dass ich die Möglichkeit bekam, Musikvideos zu produzieren, doch dann vergaß ich, darüber zu schreiben. „Ich habe gesehen, du hast eine Kamera dabei. Hast du Spaß daran, mit mir zusammen ein paar Videos zu drehen?“ So fing die ganze Geschichte an. Innocent, einer der Lehrer hier in der Schule, der schon zuvor einige Songs in einem Studio aufgenommen hatte, sprach mich in den ersten Tagen an und ich stimmte ihm zu. Ich hatte bisher zwar noch keine Erfahrung, was die Musikvideo-Produktion anging, doch ich bekam Lust darauf! Mittlerweile haben wir zusammen schon zwei Videos an wunderschönen Plätzen gedreht und sind dabei, ein drittes zu produzieren. Für mich ist es eine super Möglichkeit, dieses Hobby von mir auszuleben und Erfahrungen zu sammeln. Wenn dich das interessiert, schau dir gerne hier (oder direkt unten drunter) unser Video an. Die Sprache wirst du zwar nicht verstehen (auch ich verstehe den Text leider nicht), doch ich weiß, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt :).

 

Da wir mittlerweile ja direkt hier im Projekt leben, verbringen wir viel Zeit zusammen mit den Kindern aus dem Waisenheim und ich habe jedes einzelne von ihnen bereits in mein Herz geschlossen. Oft reicht es den Kindern schon aus, dass ich ihnen meine Lautsprecherbox mit Musik gebe und sie sind glücklich! Es ist schön zu sehen, wie einfach es manchmal ist, ihnen eine Freude zu bereiten! Außerdem finde ich es fantastisch, zuzusehen, wie jedes einzelne Kind heranwächst und sich entwickelt! Das Tag zu Tag mitzuerleben ist etwas ganz besonderes für mich, da ich zu Hause kein jüngeres Geschwisterkind in diesem jungen Alter habe.

Besonders berührend ist es immer wieder, einzelne Geschichten der Kinder mitzubekommen. Die meisten Kinder wurden als Baby (oft unter 6 Monaten) auf der Straße gefunden und wurden von der Polizei oder Passanten in unser Waisenheim gebracht. In den meisten Fällen sind die Babys stark unterernährt, weshalb es für unsere Betreuer oft schwierig ist, das tatsächliche Alter des Kindes einzuschätzen. Während wir hier in Uganda leben, kamen mittlerweile schon 4 neue Kinder dazu.


Tatsächlich gibt es hier im Waisenheim auch vier „Familien“, das bedeutet die Kinder kommen von der selben Mutter. Die größte Familie besteht aus fünf Geschwistern, dessen Mutter bei der letzten Geburt verstorben ist. Der Vater hatte anschließend versucht, die Kinder allein zu erziehen, doch aufgrund von Geldmangel war ihm das nicht lange möglich. Er brachte die Kinder anschließend zu uns in das Waisenheim und die Geschwister wachsen jetzt hier in einer neuen Familie auf. Die jüngste Tochter ist zurzeit 9 Jahre alt. Der Älteste, 18-jährige Junge ist vor einigen Wochen in ein anderes Internat gezogen, um seine Schulausbildung dort weiterzuführen. Genau wie diese Geschwister wachsen alle Kinder hier im Waisenheim in einer neuen kleinen Familie auf, die sich jeweils auch einen Schlafraum teilen. In jedem dieser Räume schlafen ca. 8 Kinder im gemischten Alter und eine „Aunti“, also eine Betreuerin. Auch uns sollen die Kinder Onkel & Tante, also „Uncle Mike“ und „Aunti Betty“ rufen. Anfangs (und teilweise auch noch heute) war es ein echter Kampf, die Kinder dazu zubringen, mich nicht nur „Mike“, „Mika“ oder „Miko“ zu nennen, wie sie es gerne tun! Meinen deutschen Namen richtig auszusprechen, schaffen hier nur wenige :) Ich bekomme mit, dass es hier eine größere Rolle spielt, einen Titel zu besitzen, als ich es aus Deutschland kenne. Somit werden die Menschen hier immer mit ihrem Titel z.B. „Pastor“ oder „Teacher“ angesprochen, sofern sie einen besitzen.

Seit ein paar Wochen haben wir (das bedeutet bisher 4 Freiwillige aus Uganda) einen kleinen Hauskreis gestartet und nehmen uns 2-3 Stunden in der Woche Zeit, um ein wenig Lobpreis zu machen und uns über unseren Glauben sowie geistliche Themen auszutauschen. Wir alle haben gemerkt, dass es hier eine Herausforderung ist, geistlich etwas aus den ugandischen Gottesdiensten mitzunehmen und ich bin sehr dankbar für diesen Austausch!


Ich genieße weiterhin die Zeit hier in Uganda und bin gespannt, was die nächsten sechs Monate bereithalten! Ihr könnt gerne weiterhin für mich beten, dass das Auslandsjahr nicht nur von schönen Erlebnissen, Abenteuern und einer tollen Persönlichkeitsentwicklung, sondern besonders auch von geistlicher Tiefe geprägt wird! Dieser Bereich ist weiterhin noch nicht so ausgefüllt, wie ich es mir wünsche! Knapp 5 Monate stehen noch vor mir und ich bete, dass Gott mein Herz in dieser Zeit mehr füllt, als je zuvor.

Ihr merkt, dass meine Zeit hier in Uganda weiterhin sehr gut gefüllt ist und es bleibt abwechslungsreich! Schau dir gerne die Blogbeiträge und Videos an, welche ich euch oben verlinkt habe. Dort gibt es noch mehr interessantes für euch zu lesen und zu sehen!

Warme Grüße aus Jinja

Euer Micha

Yorumlar


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