1. Urlaub in den Bergen
- Micha Münzel
- 3. März 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Juli 2023
„Am Montag, den 07. Februar geht es los! Als erstes fahren wir einen Tag nach Kenia, um unser Visum zu verlängern, danach habt ihr genug Zeit, ein paar Tage in den Bergen zu wandern, Wasserfälle zu sehen und anschließend fahre ich euch zum Vorbereitungsseminar.“ „Das klingt nach einem guten Plan“, denke ich mir, als wir mit Big John zusammen unseren Urlaub durchsprechen. Er bietet uns an, uns mit seinem Auto herumzufahren. „Super!“, denke ich, so naiv, wie ich bin und bin mir sicher, dass dieser Plan auch genau so aufgehen wird!“ Pustekuchen, wie sich später herausstellen wird!
Es ist Samstagabend und meine Vorfreude auf den Urlaub steigt. Ich sitze gerade in meinem Zimmer und bin am Packen, als mich eine Nachricht auf WhatsApp erreicht. „Leute, wie haben da ein Problem!“ Eine unserer Freunde, die mit uns zusammen in den Urlaub fahren möchten, steckt in Kampala fest und hat Probleme mit ihrem Reisepass! Schnell stellen wir fest, dass wir wohl doch erst ein paar Tage später losfahren können. Doch dann endlich: Dienstagabend kommt die gute Nachricht, dass es losgehen kann und wir machen uns bereit, am nächsten Morgen ins Auto zu steigen.

Am Mittwochmorgen sitzen wir vier Freiwilligen pünktlich um 9 Uhr mit unseren Rucksäcken am Frühstückstisch und warten darauf, dass Big John uns abholt. Da sitzen wir nun. Die Deutschen, die mal wieder vergessen haben, dass sie hier in Afrika sind und das mit dem Zeitmanagement… naja. Es ist 13 Uhr, als Big John hupend ins Projekt gefahren kommt, um uns einzusammeln - „ein wenig“ später als vereinbart! Mit einer etwas genervten Laune steigen wir ins Auto, doch wir sind schnell wieder gut gelaunt - der Urlaub kann kommen.
Unser Plan war es, nach Kenia zu fahren und dort einen Tag zu bleiben, um auf dem Rückweg nach Uganda ein neues Visum zu bekommen (unseres war schon fast abgelaufen). Da wir deutlich später losgefahren sind als gedacht, bleiben wir stattdessen spontan an der Grenze stehen. Big John redet mit ein paar Leuten (er kommt übrigens auch selbst aus Kenia) und nach einer Stunde finden wir in jedem unserer Reisepässe einen Stempel mit unserem neuen Visum. „Interessant“, denke ich mir. „So einfach funktioniert das also hier auf die afrikanische Art!“

Weiter geht’s in Richtung Mount Elgon, einen der höchsten Berge Ugandas. Auf dem Weg begegnen wir ein paar Pavianen, die am Rande der Straße in den Büschen wohnen. Wir halten kurz an, die Affen kommen zu uns ans Auto gelaufen und mit ausgestreckter Hand füttern wir sie mit ein wenig Gebäck. Am Abend kommen wir im Dunkeln in unserem Gästehaus an, wo wir eine Nacht übernachten werden.
Ausgeschlafen machen wir uns früh am nächsten Morgen auf, um zu den Sipi Falls zu fahren. Dies ist ein Gebiet im Mount Elgon, dass einige tolle Wasserfälle beinhaltet. Zusammen mit einem Guide durchwandern wir die grün-braune Gegend und genießen die tolle Aussicht auf dem Berg. Etwa 5 Stunden geht diese Tour, nach der wir im zugehörigen Restaurant überteuerte, aber leckere Sandwiches essen.

Da uns das noch nicht genug war, entscheiden wir uns, für 50 Dollar eine „Rock-Climbing-Tour“ zu machen. Das bedeutet: Für einige Stunden mit Sicherheitsgurten an einer Felswand hochklettern und dabei die atemberaubende Aussicht genießen! „Das ist ein Abenteuer!“, schießt mir durch die Gedanken, als ich an der Felswand hänge und versuche, den nächsten kleinen Vorsprung für meine Hände zu finden.
Erschöpft von den vielen und anstrengenden Erlebnissen falle ich am Abend in mein Bett und freue mich schon auf die nächsten Tage! Zum einen, da wir beim Zwischenseminar viele andere deutsche Freiwillige sehen werden und zum anderen, da mich anschließend ein guter Freund aus Kassel besuchen kommen wird! „Sicherlich werden das zwei weitere Highlights“, sage ich mir, während ich unter dem Moskitonetz im Bett einschlafe.
Lies dir hier den zweiten Teil meiner Urlaubszeit durch!
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