Glück im Unglück! Ghana ist vorbei und was nun?
- Micha Münzel
- 29. Dez. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Juli 2023
So wie es aussieht, wird der Traum, nach Ghana zu gehen, wohl nur in meinen Gedanken weiterleben und es bleibt bei meinen Bildern im Kopf. Schon seit einigen Wochen zeigt sich, dass durch die bestehende Pandemie keine Ausreise nach Ghana möglich sein wird. Weder in diesem Jahr, noch Anfang nächsten Jahres. Also schmiedete ich meine Pläne für das Jahr 2021/22. Soll ich jetzt schon anfangen zu studieren / noch ein Jahr warten oder arbeiten? Was soll ich machen und wie weit kann ich vorausplanen - es weiß ja keiner, was im nächsten Sommer möglich sein wird und was nicht.
Doch für mich steht eins fest: Wenn es irgendwie möglich ist, möchte ich vor meinem Studium ein Jahr raus - in eine andere Kultur, ein anderes Umfeld und andere Menschen erleben! Und genau deswegen bewarb ich mich bei demselben Projekt in Ghana für das Jahr 2021/22, um das nachzuholen, was ich schon in den letzten Monaten verpasst hatte. Doch die unglückliche Nachricht: Dieses Projekt war leider schon wieder besetzt von einem anderen Freiwilligen. Mist! Also musste ich mir eine Alternative aussuchen. Ein anderes Projekt, vielleicht sogar ein anderes Land?
So begann also die Suche. Meine Entsenderorganisation bietet Einsätze in Ländern der ganzen Welt an, doch neben den vielen existierenden Projekten in Afrika stach eines hervor. Ein brandneues Projekt in Uganda, in welchem noch nie ein deutscher Freiwilliger gewesen war. Und somit bekam ich die Möglichkeit, als erster Freiwilliger in ein Projekt zu gehen, welches gigantisch zu sein scheint. Zumindest schwärmen alle Leute davon, die dieses Projekt kennengelernt haben. Das lässt in mir Vorfreude entstehen! Eine Grundschule, ein Kinderheim, ein Krankenhaus, eine Farm - und das alles in einem riesigen Projekt. Dazu kommt noch, dass dieses Dorf direkt am Nil und am größten und bekanntesten See Afrikas - dem Victoria See - liegt. Das klingt bombastisch!
Das nenne ich Glück im Unglück: Wenn es die Coronalage im Sommer 2021 also zulässt, bekomme ich die Möglichkeit, ein vielleicht noch schöneres Projekt in Uganda erleben zu dürfen, als ich es in Ghana erlebt hätte. Ich bin sehr gespannt!

Was passiert mit den bisherigen Spenden?
Ich bin überwältigt und zugleich sehr dankbar, wie viele Spenden mich bisher erreicht haben! Doch die Frage ist: Verfallen diese nun alle? Nein, natürlich nicht. Alle Spenden abzüglich den bereits entstandenen Kosten (z.B. Seminarkosten) werden automatisch auf nächstes Jahr übertragen und auch alle Spenden, welche an mich privat gingen, bewahre ich sorgfältig auf. Es verfallen also keine Spenden!
Viele Dank für alle Spenden, die schon eingingen und noch kommen werden!
Was passiert bis dahin?
Die Zeit in der christlichen Johann Hinrich Wichern Grundschule gefällt mir so gut, dass ich die Zeit bis zum Sommer dort verbringen werde. Jeder einzelne Tag dort bisher war für mich eine Bestätigung, dass ich Grundschullehrer werden möchte. Umso dankbarer bin ich, dass ich dort in dem genialen Kollegium bestens aufgenommen wurde und die Zeit bis zum August mit viel Vorfreude dort verbringen darf.

Wenn ich so zurückschaue...
Es war wirklich nicht einfach, die Absage des Auslandseinsatzes für dieses Jahr so hinzunehmen und zu akzeptieren. Monatelang bereitet man sich seelisch, emotional und praktisch durch Seminare auf dieses besondere Jahr vor und plötzlich heißt es: "Nein, das klappt doch nicht!" Das war schon hart. Trotz alledem bin ich mir sicher, dass Gott über allem den Überblick hat und durch die ganze Situation nicht ins Wanken kommt! Ich glaube daran, dass Gott für mich etwas Geniales im Ausland vorbereitet hat und mich zum richtigen Zeitpunkt aussenden wird!
Ich bin gespannt auf den nächsten Sommer. Ich weiß nicht, wo ich im Herbst nächsten Jahres sein werde. Was wird erlaubt oder immer noch verboten sein? So kann ich nur gespannt abwarten. Meine Hoffnung ist, dass ich im nächsten Jahr die Möglichkeit bekomme, meinen Horizont in diesem interessanten und gigantischen Kontinent zu erweitern und prägende Erfahrungen zu machen, die ich nie vergessen werde.
Doch bis das alles geklärt und in trockenen Tüchern ist, bin ich hier in Kassel in der Grundschule sehr gut aufgehoben!
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